
Kronen Zeitung
LANGE IN UNTERZAHL
Lienhart-Treffer besiegelt Niederlage für Salzburg
Bitterer Europa-League-Abend für Salzburg! In der sechsten Runde zeigt man in Freiburg eine beherzte Leistung und muss sich dann doch mit 0:1 geschlagen geben. Ausgerechnet ÖFB-Legionär Philipp Lienhart erzielte den entscheidenden Treffer. Aufgrund einer Roten Karte gegen Petar Ratkov in der ersten Halbzeit mussten die Salzburger lange Zeit in Unterzahl spielen.
Der sechste Saison-Auftritt in der Fußball-Europa-League hat Salzburg die fünfte Niederlage beschert. Am Donnerstag mussten sich die nach Rot für Petar Ratkov rund eine Stunde in Unterzahl agierenden Bullen beim favorisierten SC Freiburg mit 0:1 (0:0) geschlagengeben und haben nur noch theoretische Chancen auf das Play-off der Top 24. Derzeit fehlen vier Punkte auf den „Strich“, im Jänner warten noch Duelle mit dem FC Basel (heim) und Aston Villa (auswärts).
Der entscheidende Treffer fiel kurz nach der Pause durch ÖFB-Teamspieler Philipp Lienhart, der einen abgefälschten Distanzschuss entscheidend ablenkte (50.). Für den 29-Jährigen war es der erste Treffer im Europacup überhaupt. Freiburg, aktueller Tabellenneunter in Deutschland, hielt mit dem vierten Sieg bei zwei Remis seine guten Chancen auf einen direkten Platz im Achtelfinale am Leben.
Salzburg ohne erkrankten Trainer Letsch
Fünf Tage nach dem 2:0 gegen Blau-Weiß Linz tauchte Salzburg vor rund 31.000 Zuschauern mit drei Änderungen auf. Defensiv ersetzte Jacob Rasmussen den erkrankten Jannik Schuster, zudem werkelte Aleksa Terzic statt Frans Krätzig. In der Offensive begann Clement Bischoff anstelle von Moussa Yeo. An der Seitenlinie wurde der erkrankte Thomas Letsch von „Co“ Kai Hesse vertreten. Freiburg bot mit Lienhart und Ex-Bulle Junior Adamu im Sturm beide rot-weiß-roten Kräfte in der Startelf auf.
Es wurde eine recht lebhafte, schnelle Partie, in die Salzburg mit viel Aggressivität startete, immer wieder Nadelstiche setzte und die Offensive der Hausherren zumeist gut im Griff hatte. Ein Schuss Yuito Suzukis von der Strafraumgrenze ging relativ knapp über das Tor (18.), nach einer halben Stunde strich ein Köpfler Maximilian Eggesteins nach Eckball nur hauchdünn am langen Eck vorbei (31.).
Ratkov knockte nicht nur Eggestein aus
Mit einer etwas ungeschickten Aktion machte man es sich dann unnötig schwer. Der Ellbogen des hochspringenden Ratkov rammte die Nase von Eggestein, nach VAR-Intervention entschied Schiedsrichter Elchin Masiyev auf Rot. Mit viel Engagement brachte Salzburg das 0:0 aber in die Pause und hatte in dieser Phase sogar die beste Chance des Spiels. Edmund Baidoo machte nach gefühlvollem Pass von Mads Bidstrup alles richtig, ließ Matthias Ginter stehen und schwächelte nur leicht beim Abschluss: Der Schuss ging knapp am langen Eck vorbei, Yorbe Vertessen rauschte zu spät heran (42.).
Nach der Pause ging es dann aber schnell. Nach Eckball haute Jan-Niklas Beste von der Strafraumgrenze drauf, doppelt abgefälscht fand der stramme Schuss seinen Weg ins Tor von Alexander Schlager. Als letzter berührte Lienhart den Ball.
Die restlichen 40 Minuten gerieten zur recht einseitigen Angelegenheit, in der Salzburg hauptsächlich mit Defensivaufgaben beschäftigt war. Freiburg schaukelte die Partie in recht unspektakulärer Manier über die Zeit.
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Bild: EPA/RONALD WITTEK












